Die Wahrheit über Fructose: Ist Fruchtzucker gesund?
Fructose – der Fruchtzucker – hat einen guten Ruf. Er kommt in Früchten vor, also muss er gesund sein, oder? Die Realität ist komplizierter.
Fructose ist nicht gleich Fructose
Entscheidend ist der Kontext:
Fructose im Obst:
- Kommt mit Ballaststoffen, Vitaminen, Enzymen
- Wird langsamer aufgenommen
- Enthält auch Glucose (bessere Aufnahme)
- Mengenmäßig begrenzt (ein Apfel hat ~10g Fructose)
Isolierte Fructose:
- High Fructose Corn Syrup (HFCS) in Softdrinks
- Agavendicksaft (bis zu 90% Fructose!)
- Fructose als Süßungsmittel
- Wird direkt in der Leber verstoffwechselt
Das Problem mit zu viel Fructose
Im Gegensatz zu Glucose wird Fructose fast ausschließlich in der Leber verstoffwechselt. Bei Überlastung:
- Fettleber (auch ohne Alkohol)
- Erhöhte Harnsäure (Gicht)
- Insulinresistenz
- Erhöhte Triglyceride
- Bauchfett-Zunahme
Was bedeutet das für die Vollwertkost?
Dr. Bruker war kein Gegner von Obst – ganz im Gegenteil. Aber:
Empfehlungen:
- Ganzes Obst bevorzugen (nicht nur Saft)
- Obst als Mahlzeit, nicht als Dessert
- Nicht übertreiben (2-3 Portionen täglich)
- Agavendicksaft meiden
- Keine Fructose als Süßungsmittel
Gute Alternativen zum Süßen
- Datteln: Enthält viele Ballaststoffe
- Honig: Naturbelassen, mit Enzymen
- Ahornsirup: Enthält Mineralien
- Reissirup: Fructosefrei
- Banane: Perfekt zum Backen
Fructose-Intoleranz
Immer mehr Menschen vertragen Fructose schlecht. Symptome:
- Blähungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
Bei Verdacht: Ärztlicher Test und Ernährungsanpassung.
Fazit
Obst in vernünftigen Mengen ist gesund und gehört zur Vollwertkost. Isolierte Fructose und Fructose-reiche Süßungsmittel solltest du jedoch meiden. Wie immer gilt: Die Dosis macht das Gift.
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Dr. Thomas Berger
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